oder wie ich zum Musik-Nazi wurde.
Kinners, ich bin zurueck ausm Outback und wenn ich Outback sag, mein ichs auch genauso.
Es ist eigentlich mit Worten nicht zu beschreiben, was man da zu sehen bekommt. Ich glaube das treffenste Wort ist da wohl "NICHTS". Ich hab noch nie so wenig gesehen wie die letzte Woche. Es gibt da einfach nichts ausser Sand, Steinen, hin und wieder ein kleines Gebuesch und tote Kangaroos am Strassenrand.
Begonnen hat der ganze Spass damit, dass wir unsere Vans beim Verleiher abgeholt haben und in Gruppen eingeteilt wurden. Sprich: Es war immer nur exakt drei Leuten erlaubt eben ein Auto zu fahren....versicherungstechnisch... Das Schicksal wollte es, dass ich mit Chantal (alle mal lachen) aus Holland (nochmal lachen) und Anne aus Norwegen fahrtechnisch ein Auto teilen sollte. Allerdings stellte sich heraus, dass Chantal und Rabea (ausm Rheinland) so dicke Freunde sind, dass sie recht gern den ganzen Tag mitnander verbringen wollten. Mir war das ja wurscht, muss ich doch alle erstmal kennenlernen dass die zwei sich dann aber als untrennbare Kletten entwickelten, machte es fuer mich zu Beginn nicht gerade einfach. Zum erstenmal stutzig wurde ich allerdings, als Rabea ihren mp3 Player in den Adabter steckte und verkuendete: "Da is fuer jeden was drauf, ich hab da bisschen alles zusammengemixt!"
OBACHT: Menschen, die "mal so alles durchmixen" sind sowas von mit Vorsicht zu geniessen!!!
Und schon schallte irgendein billigster Trash-Techno ausm Lautsprecher gefolgt von Rabeas Worten: Ich hab auch Rammstein und Charts mit drauf.
JA GEIL! Exakt die Musik, die ich mir als Hintergrund fuer 10stuendige Autofahrten durch die gaehnende Leere Australiens wuenschte!
Aber noch war alles zu neu und zu aufregend, als dass man sich darueber wirkliche Sorgen machen musste. Ich durfte dann auch mal hinters Steuer und zum erstenmal links-fahren. Das stellte sich als unkomplizierter als erwartet heraus ist doch das groeste Problem den Blinker nicht staendig mit dem Scheibenwischer zu verwechseln.
Geschlafen wurde immer zu Dritt im Van, gegessen hamwer Reis oder auch mal Nudeln, oder eben Reis, zur Abwechslung dann wieder mal Nudeln und am Uluru angekommen, sind wir am vierten Tag unserer Reise.
Gestoppt wird eigentlich nur um Benzin und Wasser zu tanken. Da faehrste dann so deine 4 Stunden durchs Nichts und auf einmal kommt ein Ort (In der Karte gekennzeichnet wie in Deutschland eine 30tausend Einwohnerstadt)mit Schaetzungsweise 10 Einwohnern und einer Tankstelle. Wie kann mans aushalten in so einer Gegend zu wohnen?? Es war beeindruckend und erschreckend.
Im Grunde hat man vor allem Angst. Hier koennte eine Spinne unterm Klodeckel hocken, da kann eine Schlange ausm Gebuesch kriechen oder auch mal ne Kuh mitten in der Nacht auf der Strasse stehen und glotzend den Weg versperren. Gesehen habe ich nur die Kuh aber von allem weiteren wurde in leuchtenden Bildern berichtet. (Hysterische Weiber)
Reicht unser Wasser? Reicht unser Benzin? Stimmt der Reifendruck?? Ist das naechste Lied wieder Maja Hie und die zwei Verrueckten neben mir singen laut mit?????
Nachdem dann drei Tage vergangen sind und ich alle ein bisschen besser kennengelernt habe, wurds dann wirklich richtig lustig. Rose (California) hatte staendig ihre Gitarre parat und traellerte ununterbrochen vor sich hin. (Sie widmete mir einmal einen Angie-shower-song als ich grad unter der Dusche stand...ruehrend!) Melanie (Heilbronn) war immer in Sorge, dass wir Sonnenauf- und -untergaenge verpassen koennten und Vero war eigentlich immer nur damit beschaeftigt sich selbst vor irgendwas stehend zu fotografieren.
Der Uluru ist im Grunde ja "Just a Rock" wie Rose so schoen sagte, is aber schon beeindruckend. Ueberall steht angeschrieben, dass man ihn nicht besteigen soll, aus Respekt den Ureinwohnern gegenueber. Ueberhaupt solle man alles respektieren. Wasserloecher, Buesche, Steine....(Nen Stein vom Uluru mitzunehmen, kann einen 5500$ kosten...wer will schon nen Stein vom Uluru?? Ausser Sara...hehe) Naja, Die Olgas hamwer uns dann auch noch angeguckt...haben mich jetzt bisschen mehr beeindruckt als der AyersRock... Sind halt mehr Steine... Heiss wars immer, uebelst heiss. Immer mit der Wasserflasche im Gepaeck danke ich an dieser Stelle den Wuerzburgern fuer das ueberaus nuetzliche Fliegenhutdingens!! Es sieht zwar deppert aus, aber war sowas von noetig!!
Am Tag nachm Uluru hamwer uns nen Campingplatz mit Swimmingpool gegoennt. Baden in der Wueste, was fuer ein Luxus.
Tagsdrauf war mer im Kings Kanyon und da kann ich jetzt ohne Zweifel sagen, dass das das schoenste der kompletten Reise war. Da gibts nen 4Stunden Marsch zuerst die Felsen rauf (was ne Anstrengung) und dann am Abgrund entlang. (hoert sich jetzt gefaehrlicher an als es ist) Es hat total Spass gemacht ueber diesen Felsweg zu klettern....Himmel, ich bin echt ein Outdoorfreak....
In Alice Springs war mer dann leider nicht mehr. Das waeren nochmal so 800km gewesen und da sich einige bisschen mitm Geld verkalkuliert haben, simmer lieber wieder runter nach Adelaide ueber Cooper Pedy (Welthauptstadt der Opalgewinnung lauter so Unterirdische Wohnungen, Kirchen, Hotels, total langweilig wenn man mich fragt...) und haben da einen Tag verbracht.
Alles in allem wuerde ich den Trip als "Der Weg ist das Ziel" beschreiben. Ich glaube nicht, dass es einem viel bringt, mit dem Flugzeug zum Felsen zu fliegen. Dazu find ich ihn doch zu unspektakulaer. Ne nee, man muss schon mal durch diese Einoede gefahren sein, Radiosender empfangen, die Musiktechnisch mit Hits der 60ger Jahre versorgen, unter der gluehenden Sonne ohne Tankstellenbaldachin tanken und Sternenklare Naechte gesehen haben. (und die sind tatsaechlich schoener als bei uns)
Ich hab in der Woche viel gelernt. Erstens mein Englisch bisschen verbessert, zweitens wieder einmal erfahren, dass meine Menscheneinschaezung tadellos funktioniert und dass man niemals und unter keinen Umstaenden Dosen-Champignons in Schwarzer Buttersosse kaufen sollte.
Ich sitz grad in der Staatsbuecherei von Victoria und kann leider noch keine Fotos anhaengen. Das mach ich aber sobald ich dazu die Moeglichkeit hab. Kann allerdings noch bisschen dauern, weil ich ja erstmal ne Wohnung finden muss...mit Internet....naja.
Ab heute Nacht schlaf ich dann im Backpackerhostel, ich danke Sara so sehr, dass sie mir ihr halbes Bett bis jetzt zur Verfuegung gestellt hat.
Jetzt werd ich mich internettechnisch auf Wohnungssuche begeben und verabschiede mich mit den Worten von Rose, nachdem die Hysterie vor eventuellem Schimmel im Brot einen Teil der Maedchen gepackt hat und sie daraufhin unseren kompletten Brotvorrat ohne zu Sichten im naechsten Muelleimer entsorgt haben:
"If it's not green, it's clean!"
Montag, 1. Oktober 2007
Drowsy Drivers Die
Eingestellt von Angelona um 02:32
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4 Kommentare:
maja hie maja ho maja ha maja haha!
ach angie watn geiler bericht!
habe herzlichst gelacht!
und nu isses ooch schon soweit und ich beneide dich! grmpfm
naja - viel glück beia wohnungssuche wa?
und s nächste ma sachste gefällichst ma scheid wennsde neonierst!!!
p.s. wat heeßtn drowsie? mussich gleichma bei leo guggn..
ach das hab ich vergessen zu schreiben.
Das stand immer am Strassenrand. Powernap nennen die das hier auch. Die langen Fahrten auf Einoedstrassen machen schnell schlaefrig. Da stand dann immer irgendwas von Vorsicht! Du stirbst wenn du schlaefrig Auto faerst! verpackt in einer kleinen alliteration und dann die Meteranzahl zum naechsten Rastplatz.
Drowsy heisst soviel wie muede.
huhu angie!
na da haste ja schon echt mal was erlebt. hört sich großartich an. dem deurischen fast neid kann ich mich da nur komplett anschliessen. komme ja schliesslich grade ausm urlaub und bin echt mal braun geworden. was höchstwahrscheinlich nix gegen dich is, aber in DU poesed man ja auch auch eher mit vornehmer Blässe.
viel erfolg bei der wohnungssuche und danke für die neongrüsse. =)
Deutschland ist Weltmeitser....jahaaaa....und DU bist nicht dabei!
Bin ehrlich gesagt nicht neidisch. Majahi nicht zu hören und keine Angst vor Schlangen und Spinnen haben macht mir gar nix. Will endlich mal wieder Stimme hören.
Knutscher!
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